MGV „Eintracht“ Honrath 1882


Die Abenteuer des MGV Eintracht Honrath im Osten

Reisebericht von Paul Wilbertz

 
Prolog

Der MGV fuhr in den Osten
Dies lässt man sich dann auch was kosten.
Kennenlernen Land und Leute
das ist endlich möglich heute.
Gut 40 Jahr´ war man getrennt,
Politik hat diese Zeit verpennt!
Drum fahren wir auch gerne hin;
Seh`n und lernen - das macht Sinn.
Ein einig Land und Volk ist`s wieder -
Alle Mauern riss man nieder!


1. Tag:

Mit Doppelbuss fuhr man dahin
und 86 Leutchen drin.

Die Wartburg ward zuerst besichtigt,
Historienwissen dort berichtigt.
Man hört von Rittern und von Luther
und wusste bald: Er war ein Guter.
Der Gang der Dinge ist oft eilig,
et "leeve Lisbeth" war schnell heilig.
Sie linderte viel Not und Leid
Und war zur Hilfe stets bereit.
Es gab auch hier viel Burschenschaften
die unter`s Volk Parolen blafften.

Dann gings nach Eisenach hinein,
Kartoffeln mampfen, das war fein.
Zum ersten Mal gab`s dann auch hier
das unbekannte Ossi-Bier!
Erklärt hat man uns dann die Stadt,
die manches noch zu bieten hat.
So lebte doch in Eisenach
Johann Sebastian namens Bach.
Er komponierte hier auf Raten
der Fugen viele, nebst Kantaten.

Am Parkplatz dann hat so ein Flegel
beschädigt Türe vorn und Spiegel.
`Ne Knolle gab es gleich vor Ort.
Nach Dresden ging`s - die Zeit lief fort.
Nach Einzug in das Grosshotel
eilte man zum Essen schnell.
Der Tag war lang, die Leute brav,
es lockte wohlverdienter Schlaf.

Dieses war der erste Tag -
was wohl der zweite bringen mag?


2. Tag:

Früh geht`s auf , es ruft die Kunst,
verflogen ist des vortags Dunst.
Die Semper-Oper lockt ganz still
weil man ja was sehen will.
Gelitten hatte sie im Krieg -
der Alliierten bitt`rer Sieg.
Doch strahlt sie nun im alten Glanz
sie wurd` erneuert - und zwar ganz..
Zwei Lieder haben wir gesungen ,
Applaus gab`s satt - es hat geklungen.

Die Altstadt wurde uns gezeigt,
der Baulärm hat zwar viel vergeigt -
doch muss man nehmen dies in Kauf,
zu renovieren gibt`s zuhauf.
Zwinger, Schloss und Kathedrale,
sehen woll`t mans allemale.
Der Fürstenzug auf Kachelwand;
voll Historie - unbekannt.

Frei war dann des Tages Rest,
jeder konnte "at his best".
Die einen wollten schlafen geh`n,
die andern noch ins Bierglas seh`n.

Dieses war der zweite Tag -
was wohl der dritte bringen mag?


3. Tag:

Breitenbrunn, das konnt` nicht sein,
das aber kriegte uns nicht klein.
Flugs gedacht und ungeniert
wurde dann umdisponiert.
Ab in den Bus und ohne Halt
fuhr man in den Spreen-Wald.
Dort gabs zu aller höchst Entzücken
Landschaft viel und auch der Mücken.
Die wurden aber ohne Klagen
mit lautem Klatschen totgeschlagen.
Bäume, Wasser, wandern viel -
Karl-Otto sah ein Krokodil!
Nun, das wollte keiner glauben,
da die Viecher Menschen rauben.
Zur Heimfahrt waren alle klar
Und somit war dies wohl nicht wahr.
Mittags fand man sich dann schon
in `ner Restauration.
In Booten fuhr man dann zurück,
man suchte auch per Pedes Glück.
Inge und Ulrike wieder
Sangen dann die schönsten Lieder.
Die Mücken hat es nicht vertrieben,
da sie alle bei uns blieben.
Nur ein paar Enten hat`s erschreckt -
verloren Federn; sind verreckt.

Zurück fuhr man nach Dresden-Stadt
da man sehr viel Hunger hatt`.
Im Silberbergwerk ging es nicht,
woanders gab es ein Gericht.
Das war in den Kasematten
wo wir unsere Mahlzeit hatten.
Gut gestärkt gings eins-zwei-drei
flugs zur Feldschloss-Brauerei.
Hier gabs dann den Bettabsacker.
Doch es hielt sich mancher wacker.
In der Bar vom Schlafhotel
nahm man noch ein Trünklein schnell.

Dieses war der dritte Tag -
was wohl der vierte bringen mag?


4. Tag:

Nach des Vortags grosser Mühe
hiess es: Auf, in aller Frühe.
An den Dresdner Elbestrand
wurden wir im Buss versandt.
Es ging per Schiff nach Schloss und Park
auf nach Pillnitz - das war stark.
Viele unbekannte Bäume
geleiteten in grüne Träume.

Bald ging es schon wieder weiter,
eine Busfahrt die ist heiter.
Ohne Zagen, ohne Geiz,
in die schöne Sächs`sche Schweiz.
Da konnt` man auf Berge gehen
und in weite Fernen sehen.
Wurst und Bier gabs dorten auch,
sonst zu laut knurrt jeder Bauch.
Schliesslich ists nicht einerlei
ob hungrig man sieht die Bastei.
Weiter dann, Schloss Königstein
wartete auf den Verein.
Da alte Mauern blieben stehn,
es war entsprechend viel zu sehn.
Zurück fuhr man zur Brauerei,
dort wurd` gespiesen allerlei.
Vermisst wurd` keinesfalls auch hier
das wunderbare Feldschloss-Bier.
Rundum gesättigt ists ganz nett,
dann geht man auch so gern ins Bett.

Dieses war der vierte Tag -
was wohl der fünfte bringen mag?


5. (und letzter) Tag:

Aufgewacht mit sehr viel Trauer,
über`n Osten sehr viel schlauer,
doch nach Hause muss es geh`n,
war die Zeit auch noch so schön.
Die Müdigkeit war weggerungen,
das Frühstück wurde rasch verschlungen
Doch, was sollte das schon heissen,
schliesslich wollte man nach Meissen.
Staatliche Porzellanmanufaktur -
wunderbare Künste pur.
Gezeigt wurd` uns was man so kann,
die Altstadt sahen wir sodann.
Fürwahr, hier ist sehr viel zu schauen,
alte Häuser, junge Frauen.
Die Altstadt wurd` uns nah`gebracht,
die Oberstadt hat müd` gemacht.
Die Albrechtsburg wurd` nicht vergessen -
ein Stündlein hat man hier gesessen.
Ein Bierchen liess man sich servieren,
auch blieb noch Zeit um zu dinieren.
Gut gestärkt gings dann zum Bus,
weil man ja nach Hause muss.

Die Rückfahrt brauchte seine Zeit
denn der Westen war so weit.
Manch einer zählte dann die Schäfchen,
und träumte sich ins tiefe Schläfchen.
Ansonsten war die Stimmung heiter
und so ging es immer weiter.
Der Raucherpausen warens zwei,
manch einer hätte lieber drei.
Man war zurück gen Mitternacht
die Reise, die hat Spass gemacht.
An Kritik wüsst` ich nichts zu sagen,
da müsste man die Andern fragen.



Epilog:

Erwähnen soll man lobend hier
die Reiseleitung für`s Gespür.
Ja, so fiel es allen auf:
Der ZIK der hats so richtig drauf.
Auch Lothar Peters soll man preisen
da er bemüht auf solchen Reisen,
es möglichst jedem recht zu machen;
fürwahr, da gibt es nichts zu lachen.
So sag ich ihm: Wir danken Dir
für alle Müh`n - viel Dank dafür!
Zum Schluss bemerkt auf diese Weise:

Wir freu`n uns auf die nächste Reise!