MGV „Eintracht“ Honrath 1882

Charmeur trat im FC-Revier ins Fettnäpfchen

Doch eroberte sich Tenor Stefan Lex die Sympathien mit erstklassigem Gesang zurück


Rundschau vom Mitwoch, 9. November 2011
von Peter Lorber

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LOHMAR. Es dürfte nicht allzu oft vorkommen, dass sich Tenor Stefan Lex Pfiffe und Buhs anhören muss. Beim Galakonzert des MGV Eintracht Honrath in der knubbelvollen Evangelischen Kirche gab es diese Quittung. Aber nicht etwa für die künstlerische Leistung sondern für das Bekenntnis des Dortmunders, seine Lieblingsfarben seien Gelb und Schwarz. Im rot-weißen Revier tritt man da schnell ins Fettnäpfchen. Doch konnte der Sänger die Missfallensäußerungen durch erstklassigen Gesang und charmante Moderation spielend wettmachen.
An der Seite seines Ensembles "Pomp-A-Dur" erntete der Tenor in zwei Blöcken die Sympathien der Honrather mit wunderbaren Arien, etwa dem "Zwei Märchenaugen" aus Kälmäns "Zirkusprinzessin" oder "Ja das alles auf Ehr" aus dem "Zigeunerbaron", bei dem die Gäste als Riesen-Chor agierten. Die vier "Pomp-A-Dur"-Damen traten einige Male ohne ihren Charmeur auf und demonstrierten dabei große Klasse an ihren Instrumenten, allen voran die Gründerin des Ensembles und Lex-Gattin Sigrid Althoff am Klavier. Die Virtuosität nutzte der MGV und ließ sich von der Pianistin begleiten. Das war ein exzellent funktionierendes Bündnis, wie der Mittelblock, den die Sängerr allein bestritten, zeigte. Dem komplexen "Rote Rosen blüh'n für Dich" (Heinrichs) folgten ein schwungvolles "Cielito Lindo" und ein "Ach die Weiber", das Lust aufs Mitsummen machte. Endsprechend des Konzerttitels "Operette und mehr..." hatte Dirigent Rolf Pohle zwei Medleys einstudiert, die mit Evergreens das Genre zutreffend repräsentierten. Zunächst beim "Maske in Blau"-Potpourri (Fred Raymond) mit zündenden Stücken wie "Ja das Temperament" oder "Am Rio Negro", im Finale mit dem "Weißen Rössl" und den Ohrwürmern "Wenn der Toni..." oder "Salzburger Nockerln". Das Medley aus der Benatzky-Operette gewann an Ausstrahlung durch die Gastsängerinnen aus Birk, Untereschbach, Wahlscheid und Honrath. Speziell für dieses Konzert hatten die Verantwortlichen um Vorsitzenden Lothar Peters und Rolf Pohle den.. Projektchor aufgesetzt, um dem Klangbild eine größere Bandbreite und festlichere Ausstrahlung zu verleihen. Wie gut dieser Gemischte Chor funktioniert, zeigte bereits dessen erster Block mit dem wunderschönen "Schon die Abendglocken klangen" und "Ach ich hab in meinem Herzen". Das war auch ein Beispiel sauberer Dynamik und hoher Textverständlichkeit.

Als charmanter Interpret der Operetten-Literatur erwies sich einmal mehr der MGV Eintracht Honrath. (Foto: Lorber)